Einzelausstellungen
Ausstellung
Like#Follow#Me
01.04.2016 - 12.04.2016
Vernissage 01.04.2016 19-23 Uhr
artclub Galerie, Melchiorstr. 14, 50670 Köln
täglich geöffnet 15-20 Uhr
„Like Follow Me“ ist der Titel der Ausstellung der Künstlerin Jeannette Kreiser im Projektraum Basement. Kern der Ausstellung ist die Macht des Handys auf den Menschen, seine Beziehungen, sein Verhalten und seine Handlungen. Provokativ ist die Ausstellung, viel nacktes Fleisch ist zu sehen, immer in Verbindung mit einem Mobiltelefon. Die Nacktheit sieht die Künstlerin als Symbol des Verlustes von Identität und Intimität, da alle Menschen gleichgeschaltet werden. Die Nacktheit als Symbol der Preisgabe der eigenen Persönlichkeit. Verlockt durch die scheinbare Anonymität und dem Fehlen eines realen Gegenüber lassen wir die Hüllen fallen. Eine Scheinwelt, aber was ist die reale Welt? Das Streben nach Beachtung steht im Vordergrund der Handy-Aktivitäten und zeigt, wie gering viele Menschen sich selbst schätzen. Die Bilder sind toll gemalt, intensiv und farbstark hat Jeannette Kreiser die Motive angelegt, trotz der Strenge der Aussage teilweise augenzwinkernd; künstlerisch astrein. Beispielsweise nackte Pobacken durch ein Handy verdeckt, das Brüste mit abgeklebten Nippeln zeigt oder im großen Bild eine Frau, die in der Badewanne liegend per Handyvideo kommuniziert. Immer das Mobiltelefon in der Hand; es hat uns fest im Griff, nicht umgekehrt. Niemand verlässt mehr ohne sein Handy oder Smartphone seine Wohnung, es verfolgt uns sogar auf die Toilette. Eine Technologie die unsere Gesellschaft und unser Verhalten stark verändert und uns zu Abhängigen gemacht hat, die sich durch schöne und erotische Bilder blenden und verführen lassen. Auch dies hat die Künstlerin durch die gewählten Motive perfekt in Szene gesetzt, sie zeigt die Mittel die zur Erlangung von Aufmerksamkeit eingesetzt werden. Auch der Betrachter wird verführt und wird erst während der Betrachtung durch sich selbst überführt – sofern man es merkt. Vielen Dank für diese starke, hintergründig-doppelbödige und lustvoll-intensive Ausstellung an Jeannette Kreiser..
Text&Redebeitrag zur Vernissage: C: Parzival, 2016
Im Projektraum Passage präsentiert die Künstlerin Jeannette Kreiser ihre Ausstellung unter dem Titel "Online". Es sind figurative, sehr ausdrucksstarke und oft erotisch wirkende Bilder, die alle um ein Thema kreisen: Die Abhängigkeit von Internet und den dazu nötigen Geräten wie Handys, Tablet-Computern und anderen digitalen Medien, die den Menschen ein beseeltes und lebendiges virtuelles Leben vorgaukeln aber tatsächlich zu Vereinsamung und Sucht führen. Die Internet-Industrie hat uns alle fest im Griff - und das wortwörtlich. Jeder weiß selbst wie hektisch und nervös man wird, wenn man sein Handy nicht findet - typisches Suchtverhalten und Zeichen starker Abhängigkeit. Allerdings geht die Künstlerin nicht missionierend an das Thema heran, sondern sie wählt als Motive attraktive Frauen und ausgewählte Körperdetails von Frauen, den Hintern, den diese dem Besucher frech entgegenstrecken und stets anonym bleiben. Immer dabei; ein Handy, das selbst im String-Tanga noch irgendwie untergebracht wird. Jeannette Kreiser zeigt, wie Menschen alle Intimität gegenüber dem Internet aufgeben und sich in Sicherheit wähnen - was bekannter weise ja nicht der Fall ist. Hoffnungsvoll, nachdenklich oder resigniert wirken die Gesichter, die Körperhaltungen sind dabei in Posen und Positionen, die man ansonsten so selten zu Gesicht bekommt. Perfekt sind nicht nur diese inhaltlichen Bezüge, perfekt ist auch die Malweise, die eine hohe künstlerische Begabung beweist. Es sind herausragende und beeindruckende Werke, jedes einzelne besitzt eine starke und authentische Identität, während die dargestellten Motive selbst auf der Suche danach sind, wobei wir ihnen - quasi unbemerkt - zuschauen können. "Familie war gestern, Community ist das einzig Wahre" schreibt sie selbst sarkastisch am Ende ihres Begleittextes, ein passender Schlusssatz auch zu dieser Rede. Vielen Dank für eine ebenso sinnlich-prickelnde wie malerisch hervorragende Ausstellung an Jeannette Kreiser.
Text&Redevortrag: C: Parzival 2014
„Himmelskörper“ präsentiert die Künstlerin Jeannette Kreiser im Kabinett. Wer darunter Wolken versteht irrt; die Künstlerin hat den Begriff der Himmelskörper um eine künstlerische Variante erweitert. In drei groß- und zwei mittelformatigen Gemälden thematisiert sie den Menschen als im Streben nach Perfektion unperfektes, himmlisches Wesen, das allerdings mit Engel oder Schutzengel nichts zu tun hat. Dargestellt ist symbolhaft die menschliche Sehnsucht nach Perfektion, Einzigartigkeit, Einmaligkeit, aber auch die Suche nach dem Sinn des Lebens. Auch Traumbilder können assoziiert werden, z.B. „der Traum vom Fliegen“. Fliegen zu können ist ein alter und unerfüllter Menschheitstraum, fliegen bedeutet Freiheit, losgelöst sein von den irdischen Problemen und Perspektivwechsel. Zudem sind Elemente, Andeutungen oder Hinweise in den Bildern enthalten, die den Menschen einfach Mensch sein lässt - mit seinen Stärken und Schwächen. So blicken die Flügelmenschen teilweise verwirrt, verwundert oder sind dem Betrachter abgewandt. Die Wirklichkeit löst sich auf, eine andere Wirklichkeit erscheint, neue Realitäten entstehen. Die großen Bilder sind überwiegend in Blau-Tönen gehalten, die beiden kleineren überwiegend grünlich – zurückhaltende und unaufdringliche Farben, zudem Naturfarben die Himmel und Natur symbolisieren. Jeannette Kreiser ist eine perfekte Malerin, bei der jeder Strich sitzt, bzw. passt. Proportionen, Farbverläufe und Ausdruck sind stimmig, eindringlich und perfekt; - das Unperfekte überlässt die Künstlerin offensichtlich lieber ihren abgebildeten Flügel-Menschen. Vielen Dank für eine perfekt umgesetzte und inhaltlich spannende und tiefgehende Ausstellung an Jeannette Kreiser.
Text&Redevortrag: C: Parzival 2013
"Aussicht" ist der Titel der Ausstellung von Jeannette Kreiser im Basement. Feine Aquarelle und Ölbilder werden von ihr präsentiert, die durch die gewählten Farben zunächst ruhig und besinnlich wirken. Die dargestellten Motive der wirklich perfekt und sehr gefühlvoll gemalten Bilder, erzählen allerdings genau das Gegenteil, zeigen Menschen in toten Städten, umgeben von umwelt- und lebensvernichtenden Realitäten. Es sind Albtraum- oder auch Zukunftsbilder, die von einer düsteren Welt berichten, in denen Leben nur mit totaler Anpassung funktioniert. Genetische Veränderungen haben zu Haarlosigkeit oder dem Beginn körperlichen Zerfalls geführt, digitale Schaltkreise auf dem Körper weisen zudem in Richtung einer Verschmelzung zwischen Mensch und Maschine. Die Art, wie wir Menschen unsere Welt gestalten und wie diese darauf reagiert, quasi zurückschlägt, sind ein Thema, aber Jeannette Kreiser selbst will die Zukunft gar nicht zu pessimistisch sehen. Die zarten Farben und Strukturen die sie verwendet, auch in den kleinen, wunderschönen Zeichnungen, lassen Raum für Hoffnung. Die Künstlerin verwendet die gewählten Farben entsprechend der jeweiligen Bildinhalte, helle und düstere Farben treten in spannende Korrespondenz, wodurch bestimmte Gefühle vermittelt werden sollen. Die Bilder sind vielschichtig, tief und anspruchsvoll und regen zu intensivem Nachdenken und Nachempfinden an. Es sind handwerklich und inhaltlich einmalige Werke, die sich gegen eine einfache Vereinnahmung als Dekorationskunst intensiv sträuben und sehr bestimmt eine andere Wahrnehmung fordern.
Text&Redevortrag: C: Parzival 2011
"Schönheit ist Gesetzmäßigkeit. Schönheit erscheint, solange die Gesetzmäßigkeit empfunden wird. Sie schwindet, wenn unsere Sinne die Gesetzmäßigkeit nicht mehr erkennen."
Rathenau
"Schönheit ist Ewigkeit, die sich selbst im Spiegel erschaut."
Skandinavisches Sprichwort
Jeannette Kreiser eröffnet in der Passage den Reigen der neuen Einzelausstellungen und präsentiert selbst einen ebensolchen: „Zeitgefühl“ heißt ihre eindrucksvolle Schau von Grazien, die großformatig, fast überlebensgroß, den Ausstellungsraum intensiv neu beleben. Ihre Gemälde, alle Öl auf Leinwand, thematisieren die vier Jahreszeiten, dies darf ich ausnahmsweise verraten. Es sind phantastische Bilder in mehrfacher Hinsicht: Die Frauenfiguren entpuppen sich beim genaueren Hinschauen als nichtmenschliche Fabelwesen, die in enger Symbiose mit der Natur neue Erscheinungsformen entwickelt haben. „Der kleine Tod ist im Bild“, sagt Jeannette Kreiser dazu, die unseren Geist anregen will ungelösten Fragen nachzugehen. Dem gängigen Schönheitsideal wird eine zerbrochene Ästhetik - künstlerisch sensibel und in sehr gekonnter Art - gegenübergestellt, sie weist hin auf Entwurzelung und der unerfüllten Sehnsucht nach Perfektion. Ihre idealisierten, ätherischen Frauenbilder sind in hellen, klaren und freundlichen Farben umgesetzt, vollendete Bilder sind entstanden, die Betrachter in den Bann schlagen. Wunderbar ist ihre Art, mit Farbverläufen und Farbtupfern zu malen, die die Dynamik der Bilder noch unterstreichen und gleichzeitig den surrealen Aspekt neu definieren. Dieser wird vor allem deutlich in der farblichen Korrespondenz zwischen Bildhintergrund und Frauendarstellungen, die quasi fest miteinander verbunden sind und so offenbaren, dass sie untrennbar zu einer anderen, fremden Welt gehören. Eine wirklich wundervolle Ausstellung, die zum Betreten dieser fremden Welt einlädt und, durch die Größe der Bilder, dies auch tatsächlich zulässt.
Text&Redevortrag: C: Parzival 2010
2016
Like#Follow#Me. artclub Galerie, Köln
2014
Online. artclub Galerie, Köln
2013
Himmelskörper. artclub Galerie, Köln
2011
Aussicht. artclub Galerie, Köln
2010
Von der Schönheit. 22.KunstTage Rhein-Erft
2010
Zeitgefühl. artclub Galerie, Köln
2005
Versuchung. Tuned Systems, Hofheim
2004
Farbklänge. Tuned Systems, Hofheim
Ausstellungsbeteiligungen und Events (Auswahl)
Gemeinschaftsausstellung
"Weltkulturerbe Karneval !? - PRO & CONTRA"
Gemeinschaftsausstellung
"Überwiegend Rot"
Gemeinschaftsausstellung
"COLOGNE - CONAKRY (Afrika Benefiz)"
In Conakry, Guinea, Westafrika, leiden viele Kinder an Krankheiten und Unterernährung. Um ihren Überlebenskampf zu unterstützen und ihre Lebensumstände etwas zu verbessern, wurde diese Benefiz-Kunstausstellung vom artclub initiiert. 30 Künstler&innen erhielten Foto-Portraits von Conakry-Kindern, um sie als Inspirationsquelle für ein Kunstwerk einzusetzen. Die so entstandenen Kunstwerke und Fotos der Kinder werden zusammen ausgestellt, vom Verkauf gehen mind. 50% an diese Kinder, bzw. deren Verein "Hilfe für Guinea e.V.", der in Conakry als Selbsthilfeverein ansässig ist. Medizinische Hilfsgüter und Ärzte für die Kinder werden davon finanziert, Hilfe zur Selbsthilfe geleistet. Eine interaktive Kunstausstellung, bei der Besucher mitwirken können. Eine spannende und neuartige Ausstellung kann erlebt werden.
Quelle: artclub
Ausstellung Wechselfeld
Künstlervorstellung "Speed-Art-Portrait" im artclub
Künstlerinnen und Künstler des artclub werden in jeweils ca. 25-minütigen Moderationen vorgestellt und von ihnen mitgebrachte Kunst besprochen.
Das Publikum kann Fragen zu Ansprüchen und Hintergründen der künstlerischen Arbeit stellen.
Quelle: artclub
2014
Weltkulturerbe Karneval. artclub Galerie, Köln
2014
Überwiegend Rot. artclub Galerie, Köln
2013
Cologne Conakry. artclub Galerie, Köln
2011
Wechselfeld. Galerie Blickfang, Wuppertal
2009
Speed-Art-Portrait. artclub Galerie, Köln
2009
Atelier Surges. Köln
2009
Von der Idee zum Bild. Alte Feuerwache, Köln
2008
Akt. Wid, Köln
2007
Bewegung und Geschwindigkeit. Wacker, Köln
2007
Wacker, Köln
© Jeannette Kreiser, 2018